Studie zu Potenzialen der Versorgung Deutschlands mit wasserstoffbasierten Energieträgern über ein niedersächsisches LNG-Terminal
Onlinekonferenz.
Über 70 Teilnehmer folgten der Einladung zu der Veranstaltung „Vorstellung der Studie: Synergieeffekte beim Import von Energieträgern mit einem niedersächsischen LNG-Terminal“, die durch die LNG.Agentur Niedersachsen am 1. Juni 2021 online ausgetragen wurde.
Dr. Christoph Merkel von Merkel Energy GmbH stellte die Inhalte und Ergebnisse der Potenzialstudie vor und zeigte dabei verschiedene LNG-Terminalsynergieoptionen auf. Betrachtet wurden dabei insgesamt zehn Optionen. Dazu zählten u.a. verflüssigter Wasserstoff [LH2], Liquid Organic Hydrogen Carrier [LOHC], Methanol, Ammoniak synthetisches LNG sowie blauer und türkiser Wasserstoff [H2]. Für die Bewertung der Optionen wurde die lokale Wertschöpfung, ökologische Auswertung und ökonomische Auswirkungen, die Technologiereife, der Regulierungs- und Genehmigungsaufwand und die Komplexität des Modells bewertet. Die Studie zeigt auf, dass Wasserstoff zukünftig über Leitungen aus Norwegen, Russland, Ukraine, Spanien und der Nord- und Ostsee importiert werden kann. Mit einem LNG-Terminal würde der Import von chemisch gebundenem erneuerbarem und kohlenstofffreiem Wasserstoff aus vielen Ländern weltweit möglich. Dabei weist insbesondere der Import von türkisem H2 und blauem H2 mit anschließender CO2-Lagerung das größte Synergiepotenzial mit einem LNG-Terminal auf.
Wie kann das Synergiepotenzial mit einem LNG-Terminal in Niedersachsen gehoben werden?
„Der Importbedarf an Erdgas wird hoch bleiben. Das Niedersächsische Wirtschaftsministerium setzt sich für die Realisierung eines oder mehrerer LNG-Terminals in Niedersachsen ein“ betonte Lars Bobzien vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Eine wichtige Rolle würde die Akzeptanz in der Bevölkerung spielen.
Manfred Schubert von der Hanseatic Energy Hub GmbH berichtete von den weit gediehenen Planungen des LNG-Terminals in Stade, welches Anfang 2026 in Betrieb genommen werden soll. Importsynergiepotenziale sieht Schubert v.a. beim Bio- sowie synthetischen LNG und Ammoniak.
Diese und weitere Themen werden auch in Zukunft von der LNG.Agentur Niedersachsen bearbeitet.
Die Potenzialstudie „Vorstellung der Studie: Synergieeffekte beim Import von Energieträgern mit einem niedersächsischen LNG-Terminal“ ist HIER zum Download verfügbar.
Foto (v. l. o.): Dr. Christoph Merkel (Merkel Energy GmbH), Dr. Geert Tjarks (EWE AG), Inga Lauts (MARIKO GmbH), Inaki Merkel (Merkel Energy), Lars Bobzien (Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung).
Hintergrund
Die LNG.Agentur Niedersachsen (Geschäftsstelle MARIKO GmbH) befasst sich unter anderem damit, wie eine Marktetablierung von Bio-LNG als Treibstoff in der Schifffahrt und im Straßenschwerlasttransport praktisch realisiert werden kann.
Mit der LNG.Agentur ist Niedersachsen angetreten, die Chancen und Potenziale für eine nachhaltige wirtschaftliche LNG-Entwicklung an der Küste und für das gesamte Land zu gestalten. Ziel der Tätigkeit ist es, die Entwicklung einer LNG-Infrastruktur sowie der LNG-Technologie branchenübergreifend in Niedersachsen und speziell in der Küstenregion aktiv zu unterstützen, aber auch kritisch zu begleiten.
Sie möchten mehr erfahren und sich ggf. in das Netzwerk einbringen? Dann finden Sie weitere Informationen sowie die Präsentationen der Veranstaltung unter www.LNG-Agentur.de
Die Tätigkeiten der LNG.Agentur Niedersachsen werden durch die Partner Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V., Landkreis Emsland, Stadt Wilhelmshaven, Oldenburgische Industrie- und Handelskammer, Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg, Landkreis Leer, Landkreis Friesland, Strategierat Maritime Wirtschaft Weser-Ems, Stadt Emden und durch den Landkreis Wesermarsch unterstützt.