Projekt

MarTIS

2019-2020

Hintergrund

Die maritime Branche hat massiv mit der Gewinnung von Nachwuchskräften zu kämpfen. Als Hauptgrund kann das insgesamt schlechte Image maritimer Berufe angeführt werden, das wesentlich durch häufig negative Berichterstattungen in den Medien in den letzten Jahren entstanden ist. Damit in Zusammenhang steht eine hohe Intransparenz und Unkenntnis der maritimen Berufsbilder bei jungen Menschen, auch weil im regulären Schulunterricht die maritime Wirtschaft in den Wirtschafts-/Praxisfächern nur eine marginale oder keine Rolle spielt.

Hinzu kommt, dass aufgrund der demographischen Entwicklung in den Niederlanden und Deutschland schlicht weniger junge Menschen „auf dem Markt“ sind und die verschiedenen Branchen und Unternehmen entsprechend immer stärker um die „besten Köpfe“ konkurrieren. Hier sind andere Branchen häufig wesentlich aktiver, kreativer, professioneller und frühzeitiger „unterwegs“ als die maritime Branche. Um ein spannendes „Lernerlebnis im Kontext Schifffahrt“ zu schaffen und Interesse für die Aspekte Produktentwicklung, Technologie und Wissenschaft zu wecken, wurde im INTERREG-Projekt MariGreen ein Bausatz entwickelt, der in Schulen im Rahmen einer 6-monatigen Einheit eingesetzt werden kann.

Partner

Ziele

Bildung eines Netzwerkes, das sich gemeinsam für innovative maritime schulische Bildung einsetzt
Entwicklung grenzübergreifender Strategien zur „maritimen Berufsorientierung“
Formulierung konkreter Innovationsansätze, die die Vermittlung von maritimen Technologien insbesondere in Schulen fördern

Mehrwert

Die Herausforderungen im Hinblick auf die Gewinnung von Nachwuchskräften in der maritimen Branche sind in Deutschland und den Niederlanden vergleichbar. Demgegenüber existieren in der schulischen und beruflichen Bildung deutliche Unterschiede. Diese wurden im Rahmen des INTERREG-Projektes MariGreen sondiert und in der Kurzstudie „Maritime Nachwuchskräfte – Reflektion der Nachwuchskräftesituation der Maritimen Wirtschaft in der Ems Dollart Region und Maßnahmen zur Nachwuchskräftegewinnung“ (2018) aufgezeigt. Die Studie verdeutlicht, dass beiderseits der Grenze seitens von Unternehmen und Bildungseinrichtungen Einigkeit darin besteht, dass (neue) Technologien eine zu geringe Rolle in der schulischen/maritimen Ausbildung spielen. Zudem wünschen sich (Aus)Bildungseinrichtungen eine stärkere Einbringung der Unternehmen bei der Weiterentwicklung der Lehrinhalte. In beiden Ländern wurden bereits einzelne Initiativen zur Nachwuchsgewinnung erprobt, es gibt jedoch keine umfassende Strategie, die aufgrund der gleichen Herausforderungen, aber unterschiedlichen Erfahrungen mit verschiedenen Ansätze der Nachwuchskräftegewinnung optimal in grenzübergreifender Kooperation entwickelt werden könnte.

Projektförderung